Sofie Schlicht wird in Algringen (Lothringen) geboren, wo sie mit neun Geschwistern aufwächst. Die Familie zieht 1896 nach Herne. 1905 heiratet sie den Bergmann Karl Mende. Sie arbeitet zunächst als Schneiderin und bekommt fünf Kinder, von denen jedoch nur die 1907 geborene Tochter Sophie überlebt. Ihr Ehemann stirbt krankheitsbedingt im Februar 1933.
Sofie Mende tritt 1910 der KPD bei. Gemeinsam mit ihrer Tochter arbeitet sie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme als Kassiererin für die nun verbotene KPD in Baukau.
Wegen ihrer Widerstandshandlungen wird Sofie Mende 1934 festgenommen und am 11. Mai 1935 vom Oberlandesgericht Hamm zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie ist in den folgenden Jahren in den Strafanstalten Ziegenhain und Hamm sowie im Zuchthaus Aichach inhaftiert.
Während der Haftzeit leidet sie durchgehend an physischen und seelischen Schmerzen. Einen Antrag auf frühzeitigen Straferlass lehnt der Vorstand des Zuchthauses Aichach ab. Nachdem sie die Haftstrafe beendet hat, wird Sofie Mende im November 1938 in „Schutzhaft“ genommen und in das KZ Ravensbrück verschleppt. Im Mai 1940 freigelassen, bleibt sie zunächst in Nordrhein-Westfalen, wo sie das Kriegsende erlebt.
1953 zieht sie mit ihrer Tochter Sophie Kaiser, die im Nationalsozialismus wegen ihrer Widerstandstätigkeit ebenfalls verfolgt und verurteilt worden war, und ihrem Schwiegersohn Ewald Kaiser nach Leipzig.
Sofie Mende stirbt Ende Juli 1971.