Maria Gräfin von Maltzan wird 1909 in der Nähe von Breslau (Wrocław) geboren. Sie studiert Naturwissenschaften und promoviert 1933. Im selben Jahr schließt sie sich einem Widerstandskreis um den Münchner Jesuitenpater Friedrich Muckermann an.
1935 lässt sie sich in Berlin nieder. Dort lernt sie 1939 den jüdischen Schriftsteller Hans Hirschel kennen. Die beiden werden ein Paar. Ab 1942 lebt Hirschel versteckt bei seiner Freundin. 1943 wird Maltzan denunziert. Die Gestapo durchsucht daraufhin stundenlang ihre Wohnung. Hirschel versteckt sich in letzter Minute in einer dafür vorbereiteten Klappcouch und bleibt so unentdeckt.
Später nimmt Maltzan weitere Verfolgte auf. Sie leitet ein Tierheim und arbeitet in Schlachthöfen. Dadurch kann sie Lebensmittel und Medizin für Untergetauchte organisieren. Zusammen mit dem Helferkreis der schwedischen Victoria-Gemeinde in Berlin-Wilmersdorf verhilft Maltzan Jüdinnen und Juden zur Flucht nach Schweden.
Mit Hans Hirschel erlebt Maria von Maltzan das Kriegsende in Berlin. Für ihr mutiges Handeln erhält sie mehrere Auszeichnungen. 1987 wird sie als „Gerechte unter den Völkern“ von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem geehrt. 1999 wird vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in Berlin-Wilmersdorf eine Gedenktafel enthüllt.
Weiterführendes
Maria Gräfin von Maltzan: „Schlage die Trommel und fürchte dich nicht“: Erinnerungen. Frankfurt am Main 1988
Sven Ekdahl: Helfer in der Not – Der humanitäre Einsatz der Schwedischen Victoriagemeinde in Berlin während der Nazidiktatur, in: Werner Breuning/Uwe Schaper (Hg.): Berlin in Geschichte und Gegenwart, Jahrbuch des Landesarchivs Berlin, Berlin 2022, S. 125–146