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Biografie

Erna Lugebiel

geb. Voley

24. August 1898, Berlin – 17. November 1984, Berlin (West)

Portrait: Erna Lugebiel

Erna Voley heiratet 1915 mit sieb­zehn Jahren. Ein Jahr spä­ter kommt Tochter Ingrid zur Welt. Erna Lugebiel ar­bei­tet als Schnei­derin in einem jüdischen Geschäft in Berlin. Sie freundet sich dort mit vielen Jüdinnen und Juden an.

1935 lässt sich das Ehe­paar scheiden. Anfang 1940 kommt Erna Lugebiel mit der kommu­nis­ti­schen Widerstands­gruppe Kampf­bund in Kontakt. Sie wird Mitglied der Gruppe und besorgt Kleidung, Nahrung und Geld für Verfolgte. Zudem ver­steckt sie die drei­köpfige jüdische Familie Rothschild für mehrere Tage in ihrer Wohnung. Die Rothschilds werden später fest­ge­nommen. Nur Vater James Rothschild überlebt.

Den Kopf nicht hängen lassen, sich nicht aufgeben, da fing vielleicht der Widerstand schon an.

Interview mit Erna Lugebiel, abgedruckt bei Gerda Szepansky, 1983

Im Früh­jahr 1943 werden mehrere Mitglieder des Kampf­bunds fest­ge­nommen. Im Juli 1943 kommt es auch zur Fest­nahme von Erna Lugebiel. Sie wird nach einem Jahr Unter­suchungs­haft aus Mangel an Beweisen frei­gesprochen. Dennoch wird sie im No­vem­ber 1944 als sogenannter „Schutz­häftling“ ins Kon­zen­trations­lager Ravens­brück über­stellt. Dort ist sie Stuben­älteste im Kran­ken­block. In dieser Funktion versucht sie, kranken Häft­lin­gen zu helfen. 

Am 23. April 1945 erlebt sie dort die Befreiung. 

Erna Lugebiel engagiert sich zeit ihres Lebens für die Lager­gemein­schaft von Ravens­brück.

Portrait: Erna Lugebiel

Erna Lugebiel 

Weiterführendes

Gerda Szepansky: Die Kameradschaft war für mich das Höchste: Erna Lugebiel, in: Frauen leisten Widerstand: 1933-1945, Frankfurt am Main 1985, S. 147–184

Henning Fischer: Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück. Geschichte und Nachgeschichte, in: Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (Bd. 62, hg. im Auftrag von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück), Berlin 2020