Marianne Tomandl wächst in Elsterberg nahe der deutsch-tschechischen Grenze auf. Nachdem ihr Mann Herbert Kürschner kurz nach der Heirat im April 1940 als Wehrmachtssoldat in Frankreich fällt, entwickelt sie eine kritische Haltung gegenüber der NS-Diktatur.
Ab 1941 ist sie als technische Zeichnerin in einem Berliner Rüstungsbetrieb tätig. Dort erzählt Marianne Kürschner Witze über die nationalsozialistische Führung und äußert, der „Führer“ müsse niedergeschossen werden. Daraufhin wird sie im März 1943 festgenommen und vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt. Strafverschärfend wirkt der Vorwurf, sie habe sich als „Kriegerwitwe“ auf eine Beziehung mit einem tschechischen Kollegen eingelassen.
Zum Zeitpunkt des Urteils ist Marianne Kürschner hochschwanger. Ihr Sohn Josef kommt in der Haft zur Welt, verstirbt aber nur wenige Wochen später. Anfang 1944 wandelt der Reichsjustizminister die Todesstrafe gegen sie in eine achtjährige Zuchthausstrafe um.
Nach der Befreiung geht Marianne Kürschner zurück nach Elsterberg und ist in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) aktiv. 1948 wird sie als „Opfer des Faschismus“ anerkannt. Sie heiratet erneut und lebt als Marianne Falz bis zu ihrem Tod in der DDR in Plauen.