Biografie
Mathilde Klose
22. Dezember 1892, Solingen – 1942, Heil- und Pflegeanstalt Bernburg (Saale)
Mathilde (Tilde) Klose wird 1892 in ein gutbürgerliches Elternhaus hineingeboren. Sie besucht das Gymnasium und geht als 17-Jährige mit Unterstützung der Eltern nach Paris. Aus Interesse an Fremdsprachen lässt sie sich zur Auslandskorrespondentin ausbilden und arbeitet in diesem Beruf in Deutschland und den Niederlanden.
Sie ist gewerkschaftlich aktiv, tritt 1914 in die SPD ein, 1931 in die KPD und die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition (RGO). Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten engagiert sie sich im Widerstand. Tilde Klose leitet 1933 eine heimlich gegründete Betriebsgruppe und ist in Düsseldorf an der Herstellung und Verbreitung kommunistischer Schriften beteiligt.
Im Oktober 1934 wird sie von der Gestapo festgenommen und im Rahmen eines umfangreichen Prozesses mit 69 weiteren Personen im März 1935 vor dem Oberlandesgericht Hamm zu vier Jahren Zuchthaushaft verurteilt. Nach dieser Haftzeit wird sie ab Oktober 1938 in erst in das KZ Lichtenburg, dann in das KZ Ravensbrück überführt. Von dort überstellt die SS sie 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg, wo Tilde Klose im Alter von 49 Jahren ermordet wird.
In der Bundesrepublik Deutschland werden in Düsseldorf Straßen nach ihr benannt, die DDR gibt 1959 eine Briefmarke zu ihren Ehren heraus. Seit 2006 befindet sich vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in Solingen ein Stolperstein, der an Tilde Klose erinnert.
Weiterführendes
Joachim Arndt: Klose, Mathilde (1892-1942). Opfer des NS-„Euthanasie“-Programms, in: Siegfried Mielke (Hg.): Gewerkschafterinnen im NS-Staat. Verfolgung, Widerstand, Emigration, Bd. 1, Essen 2008, S. 219-221