Caroline „Carla” Hofmann wächst in Niedersachsen und Bayern auf. Nachdem ihr Vater 1917 an Lungenkrebs gestorben ist, ziehen sie, ihr Bruder Albert und ihre Mutter Helene zu einem Lehrer, der die Mutter als Hauswirtschafterin beschäftigt. Ab ihrem 14. Lebensjahr arbeitet auch Carla Hofmann als Hausmädchen. 1933 zieht sie von München nach Berlin.
Politisch steht Carla Hofmann der KPD nahe, in der auch ihr Bruder aktiv ist. Sie engagiert sich in der Roten Hilfe und sammelt Geld für Familien von Inhaftierten.
Nicht aufschreiben, alles im Kopf behalten. Und der hat mir dann auch Material gegeben, das hat der im Schuh, in den Hacken versteckt, das war so ein ganz dünnes Papier. … Der kam aus der Tschechoslowakei.
Carla Wisotzki, geb. Hofmann, in einem Zeitzeugeninterview, 2002
Im Februar 1935 tritt sie nach längerer Erwerbslosigkeit eine Stelle als Montiererin im Werk der Zeiss Ikon AG in Berlin-Zehlendorf an. Im Betrieb organisiert sie den Widerstand der verbotenen KPD und der Rote Hilfe, über einen Mittelsmann hält sie Kontakt zur Prager Leitung der KPD. Auch stellt sie ihre Wohnung für Treffen zur Verfügung und gibt kommunistische Schriften weiter.
Carla Hofmann wird im Juni 1937 festgenommen und im Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße inhaftiert, bis sie am 3. März 1938 vom „Volksgerichtshof” zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt wird.
Im Zuchthaus Cottbus lernt sie weitere inhaftierte Kommunistinnen kennen. Die Frauen unterstützen sich in der Haft gegenseitig und bleiben über die Befreiung hinaus freundschaftlich miteinander verbunden.
Carla Hofmann heiratet nach Kriegsende Walter Wisotzki, das Paar bekommt drei Kinder. In der DDR wird sie mehrfach für ihre Widerstandshandlungen in der NS-Zeit ausgezeichnet. 1999 erhält sie eine Ehrenmedaille für nachbarschaftliches Engagement in Pankow.