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Biografie

Anneliese Hoevel

geb. Fiedler

3. Oktober 1898, Köln – 28. August 1942, Zuchthaus Preungesheim, Frankfurt am Main

Portrait: Anneliese Hoevel

Anneliese Fiedler macht nach dem Schul­abschluss in ihrer Geburts­stadt Köln eine Aus­bildung zur Kontoristin. Sie ar­bei­tet in diesem Beruf zunächst in Köln und schließlich in Berlin. 1929 heiratet sie dort Andreas (André) Hoevel. Als er eine Stelle bei den Opel-Werken in Rüssels­heim be­kommt, zieht das Paar 1930 gemein­sam nach Wies­baden. 

In der hessischen Stadt treten beide 1932 in die KPD ein. Anneliese Hoevel en­ga­giert sich in der lokalen Frauen­gruppe und ist auch nach der Macht­über­nahme für die nun ver­bo­te­ne Partei aktiv. Sie er­ledigt Kurier­dienste und beteiligt sich am Aufbau einer Wider­stands­organi­sation, die NS-kritische Schrif­ten im Rhein­gau, Düssel­dorf, Duis­burg und Berlin ver­brei­tet. 

Im Spät­sommer 1933 wird Anneliese Hoevel auf­grund dieser Aktivitäten fest­ge­nom­men. Sie kommt für mehrere Monate in „Schutz­haft“ und wird erst im März 1934 aus dem KZ Moringen ent­lassen. Ende 1934 ver­ur­teilt das Ober­landes­gericht Kassel sie wegen „Vor­be­rei­tung zum Hoch­verrat“ zu drei Jahren Zucht­haus. Nach Ver­büßung der Straf­haft in Bernau kommt Anneliese Hoevel nicht frei, sondern wird bis April 1939 in den Konzen­tra­tions­lagern Moringen und Lichtenburg fest­ge­halten. 

Nach ihrer Entlassung geht sie nach Koblenz und wird dort zu­sam­men mit ihrem Mann Teil eines Netz­werkes, das Nach­richten und Infor­ma­tionen über den Kriegs­verlauf ver­brei­tet. Um diese Infor­ma­tionen zu er­hal­ten, hört das Ehepaar gemeinsam heim­lich Nach­rich­ten aus­län­di­scher Radiosendungen ab.

Ende 1941 erneut fest­genom­men, werden Anneliese und Andreas Hoevel am 26. Juni 1942 vom Ober­landes­gericht in Kassel wegen „Vor­berei­tung zum Hoch­verrat“ und „Rundfunk­verbrechen“ zum Tode ver­ur­teilt. Beide werden am 28. August 1942 in der Haftanstalt Frankfurt-Preunges­heim er­mor­det. 

Heute erinnern in Frankfurt am Main, Wies­baden und Koblenz Straßen­namen, ein Stolper­stein und ein virtuelles Mahn­mal an Anneliese Hoevel.

Portrait: Anneliese Hoevel

Anneliese Hoevel