Biografie
Elise Hampel
geb. Lemme
27. Oktober 1903, Bismark (Altmark) – 8. April 1943, Berlin-Plötzensee
Elise Lemme wird in Bismark bei Stendal in der Altmark geboren. Bis zu ihrer Heirat mit Otto Hampel im Jahr 1937 arbeitet sie als Näherin und Haushaltshilfe.
Sie ist Mitglied und Zellenleiterin der NS-Frauenschaft. Als ihr Bruder Kurt Lemme 1940 als Soldat in Frankreich stirbt, werden Elise und Otto Hampel zu Gegnern des NS-Regimes.
Zwischen September 1940 und ihrer Festnahme Ende September 1942 schreiben sie mehr als 200 regierungskritische Postkarten und Flugzettel, die sie in Briefkästen und Treppenhäusern in Berlin auslegen.
Nieder mit dem schurkischen Hitler-Regime! Dieses bringt Not, Elend und Tod!
Elise und Otto Hampel, Postkarte um 1940
Sie fordern darin die Bevölkerung auf, sich nicht an den Spendensammlungen der Nationalsozialisten zu beteiligen, den Kriegsdienst zu verweigern und Hitler zu stürzen.
Das Ehepaar Hampel wird bei einer der Verteilaktionen von einer Anwohnerin entdeckt, denunziert und im Oktober 1942 festgenommen.
Am 22. Januar 1943 werden beide vom „Volksgerichtshof“ wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt und am 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Ihre Lebensgeschichte bildet die Grundlage für Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“.