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Biografie

Helga von Hammerstein

18. März 1913, Berlin – 7. September 2005, Stuttgart

Portrait: Helga von Hammerstein

Helga Freiin von Hammerstein kommt als eines von ins­ge­samt sieben Kin­dern des General­oberst Kurt Freiherr von Hammerstein und seiner Frau Maria, ge­bo­rene Freiin von Lüttwitz, in Berlin auf die Welt. 

Sie be­sucht zunächst das Gym­na­sium, ver­lässt es aber vor­zeitig, um an einer privaten Chemie­schule als Labor­antin aus­ge­bil­det zu werden. Nach­dem Helga Freiin von Hammerstein ihr Abitur nach­ge­holt hat, studiert sie Chemie. 1939 schließt sie ihr Studium als eine der weni­gen Frauen in ihrem Fach mit einer Pro­mo­tion ab.

Bereits Ende der 1920er Jahre tritt sie in den Kommunis­ti­schen Jugend­verband (KJVD) und später in die KPD ein. Mit ihren Schwes­tern Marie-Louise, Marie Therese und der ge­mein­sa­men Freundin Gertrud Classen ist sie bis 1937 für den Nach­richten­dienst der KPD tätig. Sie gibt geheime Infor­ma­tio­nen aus der Reichs­wehr­füh­rung weiter, die sie Zu­hause erhält. Im Februar 1933 ent­wen­det sie aus dem Büro ihres Vaters die Ab­schrift einer Rede Hitlers an hohe Generäle, die über die KPD nach Moskau ge­langt. 

Helga Freiin von Hammerstein heiratet 1939 Walter Rossow, der ebenfalls für den Nach­richten­dienst der KPD aktiv ist. Das Paar betreibt bis zur Fest­nahme von Walter Rossow nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 einen Gar­ten­betrieb in Stahnsdorf. Auch Helga Rossow sowie weitere Familien­mit­glieder werden im Zu­sam­men­hang mit dem Umsturz­versuch für einige Wochen in „Sippenhaft“ ge­nom­men. 

Nach Kriegs­ende lebt Helga Rossow mit ihrem Mann, der als Garten­architekt- und Landschafts­gestalter Karriere macht, in West-Berlin. 

Portrait: Helga von Hammerstein

Helga von Hammerstein 

Weiterführendes

Hans Magnus Enzensberger: Hammerstein oder der Eigensinn. Eine deutsche Geschichte, Frankfurt am Main 2008

Gottfried Paasche: Hammersteins Töchter. Eine Adelsfamilie zwischen Tradition und Widerstand, Berlin 2022