Helga Freiin von Hammerstein kommt als eines von insgesamt sieben Kindern des Generaloberst Kurt Freiherr von Hammerstein und seiner Frau Maria, geborene Freiin von Lüttwitz, in Berlin auf die Welt.
Sie besucht zunächst das Gymnasium, verlässt es aber vorzeitig, um an einer privaten Chemieschule als Laborantin ausgebildet zu werden. Nachdem Helga Freiin von Hammerstein ihr Abitur nachgeholt hat, studiert sie Chemie. 1939 schließt sie ihr Studium als eine der wenigen Frauen in ihrem Fach mit einer Promotion ab.
Bereits Ende der 1920er Jahre tritt sie in den Kommunistischen Jugendverband (KJVD) und später in die KPD ein. Mit ihren Schwestern Marie-Louise, Marie Therese und der gemeinsamen Freundin Gertrud Classen ist sie bis 1937 für den Nachrichtendienst der KPD tätig. Sie gibt geheime Informationen aus der Reichswehrführung weiter, die sie Zuhause erhält. Im Februar 1933 entwendet sie aus dem Büro ihres Vaters die Abschrift einer Rede Hitlers an hohe Generäle, die über die KPD nach Moskau gelangt.
Helga Freiin von Hammerstein heiratet 1939 Walter Rossow, der ebenfalls für den Nachrichtendienst der KPD aktiv ist. Das Paar betreibt bis zur Festnahme von Walter Rossow nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 einen Gartenbetrieb in Stahnsdorf. Auch Helga Rossow sowie weitere Familienmitglieder werden im Zusammenhang mit dem Umsturzversuch für einige Wochen in „Sippenhaft“ genommen.
Nach Kriegsende lebt Helga Rossow mit ihrem Mann, der als Gartenarchitekt- und Landschaftsgestalter Karriere macht, in West-Berlin.
Personen
Weiterführendes
Hans Magnus Enzensberger: Hammerstein oder der Eigensinn. Eine deutsche Geschichte, Frankfurt am Main 2008
Gottfried Paasche: Hammersteins Töchter. Eine Adelsfamilie zwischen Tradition und Widerstand, Berlin 2022