Barbara Curtius wächst zusammen mit fünf Geschwistern in Heidelberg und Berlin auf, wo sie das Realgymnasium besucht und ihr Abitur macht. Ihr Vater, Julius Curtius, gehört der nationalliberalen Deutschen Volkspartei (DVP) an und ist in der Weimarer Republik erst Wirtschaftsminister, dann Reichsaußenminister.
1925 lernt die junge Frau Hans Bernd von Haeften kennen. Das Paar heiratet 1930. Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor. Seit 1933 lebt Barbara von Haeften mit ihrem Mann, der im Auswärtigen Amt tätig ist, zunächst in Kopenhagen, Wien und später in Bukarest. 1940 kehrt die Familie nach Berlin zurück.
Barbara und Hans Bernd von Haeften stehen dem Nationalsozialismus von Anfang an kritisch gegenüber. Beide sind seit September 1934 Mitglieder der Bekennenden Kirche. Zudem weigert sich Hans Bernd von Haeften als Diplomat der NSDAP beizutreten. Seit 1941 gehört er dem Kreisauer Kreis an, der auch in Verbindung zur militärischen Opposition steht. Er gehört als Legationsrat zu den ranghöchsten Mitgliedern der Opposition und ist für die Verschwörer vom 20. Juli einer der wichtigsten Vertrauensleute im Auswärtigen Amt. Barbara von Haeften ist in viele Widerstandsaktionen ihres Mannes eingeweiht.
Nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 wird Hans Bernd von Haeften festgenommen, am 15. August 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee ermordet. Barbara von Haeften kommt am 25. Juli 1944 im Frauengefängnis in Berlin-Moabit in „Sippenhaft“, aus der sie zwei Monate später entlassen wird.
Das Kriegsende erlebt Barbara von Haeften zusammen mit ihren Kindern auf dem Gutshof ihrer Eltern in Grammertin, einem Ortsteil der Gemeinde Wokuhl-Dabelow in Mecklenburg. Von dort aus begibt sie sich mit ihren Kindern auf die Flucht, die 1946 über Berlin zum Bodensee führt. Später lebt Barbara von Haeften in Heidelberg und ab 1975 in Tutzing am Starnberger See.
Weiterführendes
Barbara von Haeften: „Nichts Schriftliches von Politik“. Hans Bernd von Haeften. Ein Lebensbericht, München 1997
Ulrich Schlie: „Deine Liebe wird die gleiche bleiben!“ Hans Bernd und Barbara von Haeften im Widerstand gegen Hitler, in: Stiftung Gedenkschätte Deutscher Widerstand (Hg.): Schriftenreihe Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Band 6, Berlin 2025