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Biografie

Barbara von Haeften

geb. Curtius

7. Juli 1908, Duisburg – 1. April 2006, Tutzing

Portrait: Barbara von Haeften

Barbara Curtius wächst zu­sammen mit fünf Geschwistern in Heidelberg und Berlin auf, wo sie das Real­gym­nasium be­sucht und ihr Abitur macht. Ihr Vater, Julius Curtius, ge­hört der na­tio­nal­li­be­ra­len Deutschen Volks­partei (DVP) an und ist in der Weimarer Republik erst Wirt­schafts­minister, dann Reichs­außen­minister. 

1925 lernt die junge Frau Hans Bernd von Haeften kennen. Das Paar heiratet 1930. Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor. Seit 1933 lebt Barbara von Haeften mit ihrem Mann, der im Aus­wär­tigen Amt tätig ist, zunächst in Kopenhagen, Wien und später in Bu­karest. 1940 kehrt die Familie nach Berlin zurück. 

Barbara und Hans Bernd von Haeften stehen dem Natio­nal­so­zia­lis­mus von Anfang an kritisch gegenüber. Beide sind seit Sep­tem­ber 1934 Mitglieder der Bekennenden Kirche. Zudem weigert sich Hans Bernd von Haeften als Diplomat der NSDAP beizutreten. Seit 1941 gehört er dem Kreisauer Kreis an, der auch in Ver­bin­dung zur militärischen Oppo­sition steht. Er ge­hört als Lega­tions­rat zu den rang­höchsten Mit­gliedern der Opposition und ist für die Ver­schwörer vom 20. Juli einer der wichtigsten Ver­trauens­leute im Aus­wärtigen Amt. Barbara von Haeften ist in viele Wider­stands­aktionen ihres Mannes ein­ge­weiht.

Nach dem ge­scheiterten Um­sturz­ver­such vom 20. Juli 1944 wird Hans Bernd von Haeften fest­ge­nommen, am 15. August 1944 vom „Volks­ge­richts­hof“ zum Tode ver­ur­teilt und in Berlin-Plötzensee er­mordet. Barbara von Haeften kommt am 25. Juli 1944 im Frau­en­gefäng­nis in Berlin-Moabit in „Sippen­haft“, aus der sie zwei Mo­nate später ent­lassen wird. 

Das Kriegs­ende erlebt Barbara von Haeften zu­sammen mit ihren Kindern auf dem Guts­hof ihrer Eltern in Grammertin, einem Orts­teil der Ge­meinde Wokuhl-Dabelow in Meck­len­burg. Von dort aus be­gibt sie sich mit ihren Kindern auf die Flucht, die 1946 über Berlin zum Bodensee führt. Später lebt Barbara von Haeften in Heidelberg und ab 1975 in Tutzing am Starnberger See.

Portrait: Barbara von Haeften

Barbara von Haeften 

Weiterführendes

Barbara von Haeften: „Nichts Schriftliches von Politik“. Hans Bernd von Haeften. Ein Lebensbericht, München 1997

Ulrich Schlie: „Deine Liebe wird die gleiche bleiben!“ Hans Bernd und Barbara von Haeften im Widerstand gegen Hitler, in: Stiftung Gedenkschätte Deutscher Widerstand (Hg.): Schriftenreihe Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Band 6, Berlin 2025