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Biografie

Elisabeth Groß

geb. Geiberger

24. Juli 1899, Worms – 25. August 1944, Berlin-Plötzensee

Portrait: Elisabeth Groß

Elisabeth Geiberger stammt aus einer kin­der­rei­chen Ar­bei­ter­familie. 1918 hei­ra­tet sie den Worm­ser Fuhr­un­ter­neh­mer Heinrich Groß, mit dem sie zwei Söh­ne b­ekommt. Die Ehe­leute sind Mit­glie­der der KPD. 

Elisabeth Groß en­ga­giert sich in der Inter­natio­na­len Ar­bei­ter-Hilfe (IAH) und grün­det eine Sup­pen­küche, die Er­werbs­lose mit war­men Mahl­zei­ten ver­sorgt. 1932 kann sie deshalb als Ver­tre­te­rin der IAH nach Moskau reisen. Weil ihr danach Spionage vor­ge­worfen wird, treten sie und ihr Mann aus der KPD und allen Neben­organi­sationen aus. 

Mit Kriegs­be­ginn be­treibt die Familie eini­ge Zeit ein Trans­port­ge­schäft für die Orga­ni­sation Todt. Heinrich Groß und die bei­den Söhne wer­den schließ­lich zum Wehr­dienst ein­ge­zo­gen. 

Der Hitler, der Hund, der Lump … Es muss doch eine Möglich­keit geben, ihn um­zu­brin­gen. Ist denn keiner da, der an ihn heran­kommt?! 

Elisabeth Groß am 29. Juli 1943 zum Schulfreund ihres Sohnes Erwin

Ende Juli 1943 sagt sie zu einem Freund ihres Soh­nes, bei wel­chem ein un­heil­ba­res Ma­gen­leiden fest­ge­stellt wurde, dass der Krieg ver­lo­ren sei und jemand Hitler töten müsse. Sie fordert den Unter­offizier zur Deser­tion auf. Nach einer De­nun­zia­tion wird Elisabeth Groß am 8. August 1943 fest­genom­men. 

Ob­wohl eine wich­tige Belas­tungs­zeugin ihre Aus­sagen vor Gericht rela­ti­viert, wird Elisabeth Groß am 21. Juli 1944 vom „Volksgerichts­hof” wegen „Wehr­kraftzer­setzung und Feindbe­güns­tigung” zum Tode ver­ur­teilt. 

Trotz eines ärzt­lichen Gut­ach­tens, das auf­grund der Haft­be­din­gun­gen und eines Ner­ven­lei­dens von einer ver­min­derten Schuld­fähig­keit aus­geht, wird Elisabeth Groß am 25. August 1944 im Straf­ge­fäng­nis Berlin-Plötzen­see er­mor­det.

Heute erin­nert in Worms in der Gau­straße 65 ein Stol­per­stein an sie. 

Portrait: Elisabeth Groß

Elisabeth Groß