Margarete (Grete) Groh wächst in einer kinderreichen Arbeiterfamilie auf. Sie besucht die Volksschule und ist danach als Textilarbeiterin und in einer Metallfabrik tätig. Im Textilbetrieb beginnt ihre politische Sozialisation, mit nur 16 Jahren tritt sie in den Textilarbeiterverband ein. 1927 wird sie Mitglied im kommunistischen Jugendverband (KJVD) und drei Jahre später in der KPD. Grete Groh wird 1930 in den Sächsischen Landtag gewählt, sie ist damit die jüngste Abgeordnete in ganz Deutschland.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 ist sie weiterhin für die nun verbotene KPD aktiv. Bereits im Juni 1933 wird sie deshalb in Bitterfeld in „Schutzhaft“ genommen. 1934 verurteilt das Oberlandesgericht Dresden Grete Groh zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten Zuchthaus, die sie in Waldheim verbüßen muss.
Im November 1935 entlassen, ist Grete Groh mittel- und arbeitslos, außerdem steht sie unter polizeilicher Aufsicht. 1937 heiratet sie Heinrich Kummerlöw, das Paar hat einen gemeinsamen Sohn, Fritz, der 1940 auf die Welt kommt. Grete Kummerlöw bleibt weiterhin im Widerstand aktiv und steht in Verbindung mit der Gruppe um den Berliner Kommunisten Anton Saefkow. Sie hat Kontakt zu sowjetischen Zwangsarbeitern und hört mit ihnen gemeinsam ausländische Radiosender ab. Auch engagiert sie sich für das 1943 in der Sowjetunion gegründete Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD). Im August 1944 wird sie deshalb erneut festgenommen und angeklagt – zu einer Verurteilung kommt es jedoch nicht mehr. Die Rote Armee befreit sie im April 1945 aus der Haft.
Nach Kriegsende arbeitet Grete Groh-Kummerlöw für die sowjetische Kommandantur in Potsdam und kehrt dann nach Plauen zurück. In der DDR ist sie Abgeordnete des Sächsischen Landtags, der Volkskammer und Vorstandsmitglied im FDGB. 1950 trennt sie sich von ihrem Mann Heinrich Kummerlöw.
Bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 bekleidet sie zahlreiche ehrenamtliche Positonen im Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB).
Weiterführendes
Sigrid Koch-Baumgarten: Groh-Kummerlöw, Grete (1909-1980). Vom DTAV in die zweite Reihe der Aventgarde. Widerstand und politische Karriere in der DDR, in: Siegfried Mielke (Hg.): Gewerkschafterinnen im NS-Staat. Verfolgung, Widerstand, Emigration, Berlin 2008, Bd. 1, S. 140-153
Hermann Weber/Andreas Herbst: Handbuch der Deutsche Kommunisten 1918 bis 1945, Berlin 2004, S. 266-267