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Biografie

Elisabeth Grabs

geb. Hempel

7. Februar 1904, Dresden – 4. Januar 1964, Dresden

Portrait: Elisabeth Grabs

Elisabeth (Elsa) Hempel ab­sol­viert nach der Schule eine Aus­bil­dung zur Schnei­der­in. 1936 hei­ra­tet sie Gerhard Grabs, das Paar be­kommt 1937 einen Sohn. Elsa und Gerhard sind be­geis­ter­te Berg­steiger und Mit­glied­er in einer Kletter­gruppe, die seit 1930 dem Arbeiter­spor­tbund „Rot Sport“ angehört. Das Paar engagiert sich in der Sozia­lis­ti­schen Bewe­gung, später in der KPD und in trotz­kistisch­en Grup­pierung­en.

Nach der Macht­über­nahme leisten Elsa und Gerhard Grabs ge­mein­sam Wider­stand ge­gen das national­sozia­lis­ti­sche Regime. Sie or­gani­sie­ren heim­liche Treffen, auf denen trotz­kistische Literatur gele­sen und be­spro­chen wird und ver­brei­ten in Dresden und an an­de­ren Orten ver­bo­tene poli­tische Schrif­ten.

Gerhard Grabs wird schon im Juni 1933 in „Schutzhaft“ ge­nom­men. 1937 ver­ur­teilt ihn der „Volks­gerichtshof“ wegen seinen Wider­stands­hand­lun­gen zu einer fünf­jährig­en Haft­strafe. Über eine Mittels­person nimmt Elsa Grabs Kassiber mit po­li­ti­schen An­wei­sun­gen ent­gegen, die ihr Mann in Stie­feln aus der Haft heraus­schmug­geln kann. Im Januar 1938 wird auch sie ver­haf­tet und im März 1939 wegen „Bei­hilfe zur Vor­be­rei­tung zum Hoch­verrat“ zu einem Jahr Ge­fäng­nis­haft ver­ur­teilt. Zwei Monate später wird sie in das KZ Ravens­brück über­stellt.

Ende April 1945 erlebt sie dort die Be­frei­ung durch die Rote Armee. Nach Jahren der zwangsweisen Trennung sieht sie ihren inzwischen achtjährigen Sohn wieder, der seit ihrer Ver­haf­tung bei seiner Groß­mutter auf­ge­wach­sen ist.

Elsa Grabs tritt 1946 in die SED ein. Auf­grund der erlitten­en Kon­zen­tra­tions­lager­haft ist sie schwer krank, ar­beitet aber wieder als Schnei­der­in. 

Portrait: Elisabeth Grabs

Elisabeth Grabs