Elisabeth (Elsa) Hempel absolviert nach der Schule eine Ausbildung zur Schneiderin. 1936 heiratet sie Gerhard Grabs, das Paar bekommt 1937 einen Sohn. Elsa und Gerhard sind begeisterte Bergsteiger und Mitglieder in einer Klettergruppe, die seit 1930 dem Arbeitersportbund „Rot Sport“ angehört. Das Paar engagiert sich in der Sozialistischen Bewegung, später in der KPD und in trotzkistischen Gruppierungen.
Nach der Machtübernahme leisten Elsa und Gerhard Grabs gemeinsam Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime. Sie organisieren heimliche Treffen, auf denen trotzkistische Literatur gelesen und besprochen wird und verbreiten in Dresden und an anderen Orten verbotene politische Schriften.
Gerhard Grabs wird schon im Juni 1933 in „Schutzhaft“ genommen. 1937 verurteilt ihn der „Volksgerichtshof“ wegen seinen Widerstandshandlungen zu einer fünfjährigen Haftstrafe. Über eine Mittelsperson nimmt Elsa Grabs Kassiber mit politischen Anweisungen entgegen, die ihr Mann in Stiefeln aus der Haft herausschmuggeln kann. Im Januar 1938 wird auch sie verhaftet und im März 1939 wegen „Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einem Jahr Gefängnishaft verurteilt. Zwei Monate später wird sie in das KZ Ravensbrück überstellt.
Ende April 1945 erlebt sie dort die Befreiung durch die Rote Armee. Nach Jahren der zwangsweisen Trennung sieht sie ihren inzwischen achtjährigen Sohn wieder, der seit ihrer Verhaftung bei seiner Großmutter aufgewachsen ist.
Elsa Grabs tritt 1946 in die SED ein. Aufgrund der erlittenen Konzentrationslagerhaft ist sie schwer krank, arbeitet aber wieder als Schneiderin.