Erna Lippold wächst in Chemnitz auf. Mit ihrem ersten Ehemann bekommt sie 1938 ein Kind, die Ehe wird jedoch bald darauf geschieden und sie heiratet am 7. September 1940 den Schlosser Hermann Gehrmann, der bis 1933 Mitglied der Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) ist.
Durch ihren Mann bekommt Erna Gehrmann Verbindung zu anarchosyndikalistischen Kreisen im Umfeld von Leipzig, wo sie wohnen. Als Hermann Gehrmann gemeinsam mit anderen Anarchosyndikalistinnen und Anarchosyndikalisten im August 1941 von der Gestapo festgenommen wird, wird Erna Gehrmann bis zum Ende des Krieges unter Polizeiaufsicht gestellt. Ihren Mann verurteilt das Oberlandesgericht Dresden am 22. Januar 1941 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu eineinhalb Jahren Haft. Danach wird er in die Wehrmacht eingezogen.
Erst nach Kriegsende erfährt Erna Gehrmann vom Tod ihres Ehemannes, der seit 1943 als vermisst gilt. Sie lebt weiterhin mit ihrer kleinen Tochter in Leipzig und arbeitet als Schaffnerin. Erna Gehrmann engagiert sich einige Jahre in der SED, scheidet jedoch in den 1950er Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus. Sie wird als Hinterbliebene eines Verfolgten des Naziregimes anerkannt und ist als Kassiererin bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) engagiert.
Erna Gehrmann stirbt am 6. August 2008 in Leipzig.