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Biografie

Paula Fürst

6. Mai 1896, Glogau (Głogów) – Juni 1942, Maly Trostinez

Portrait: Paula Fürst

Paula Fürst legt 1914 ihr Lehrerinnen­examen ab und studiert anschließend Französisch und Ge­schich­te in Berlin. Wäh­rend ihres Stu­diums kommt sie mit der Montessori-Pädagogik in Kontakt. Sie be­sucht Ausbildungs­kurse und erhält ein Montessori-Diplom. Ab 1926 lei­tet sie die erste Montessori-Klasse in Berlin.

1933 wer­den alle Montessori-Schulen und ‑Klassen ge­schlos­sen. Als Jüdin findet Paula Fürst keine neue An­stellung im öffent­lichen Dienst. Sie wird Leiterin der zionis­tisch aus­gerichteten Theodor-Herzl-Privatschule. Während der No­vember­pogrome 1938 wird die Theodor-Herzl-Schule verwüstet und Ende März 1939 offiziell geschlossen. Daraufhin bietet der Präsident der „Reichs­ver­einigung der Deutschen Juden”, Leo Baeck, Paula Fürst die Leitung der Schul­abteil­ung an. Sie lernt dort Hannah Karminski kennen, die ihre Lebens­part­nerin wird.

Paula Fürst be­glei­tet am 3. August 1939 einen Kinder­trans­port nach Groß­britannien. Trotz der großen Gefahr, die es für sie bedeutet, kehrt sie nach Berlin zurück. Im Juni 1942 wird das Ge­bäude der „Reichs­ver­einigung” umstellt und Paula Fürst fest­ge­nommen. 

Sie wird nach Minsk ver­schleppt und in der nahe­gele­genen Ver­nich­tungs­stätte Maly Trostinez er­mordet.

Portrait: Paula Fürst

Paula Fürst 

Weiterführendes

Martin-Heinz Ehlert: Paula Fürst. Aus dem Leben einer jüdischen Pädagogin, Berlin 2005