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Biografie

Margot Friedländer

geb. Bendheim

5. November 1921, Berlin

Portrait: Margot Friedländer

Margot Bendheim lebt mit ihrer Mutter Auguste und ihrem Bruder Ralph in Berlin. 1937 be­ginnt sie eine Lehre zur Schnei­derin, die sie aller­dings als Jüdin nicht ab­schließen kann. Später muss sie Zwangs­arbeit bei einem Berliner Rüs­tungs­betrieb leisten.

Weil alle Aus­wan­de­rungs­versuche der Familie schei­tern, planen sie, zu Ver­wandten nach Oberschlesien zu fliehen. Doch am Tag der ge­plan­ten Flucht im Januar 1943 wird Ralph Bendheim in Berlin fest­genom­men. Die Mutter stellt sich daraufhin ebenfalls der Polizei. Beide werden ins Ver­nich­tungs­lager Auschwitz-Birkenau de­portiert und er­mor­det.

Margot Bend­heim ent­geht durch Zufall der Fest­nahme und taucht unter. Nach meh­reren Quartier­wechseln findet sie bei Hugo Camplair und seiner späteren Ehefrau Irmgard Roloff Unter­schlupf. Im April 1944 gerät Bendheim in eine Ausweis­kontrolle durch jüdische „Greifer“. Sie wird fest­genommen und in ein Sammel­lager gebracht. Von dort aus wird sie am 16. Juni 1944 nach Theresien­stadt deportiert. Sie überlebt.

Nach der Be­freiung hei­ratet sie den Über­leben­den Adolf Friedländer, mit dem sie 1946 in die USA emi­griert. Nach dem Tod ihres Mannes beginnt Margot Fried­länder auto­bio­grafisch zu schrei­ben. 2010 kehrt sie nach Berlin zurück. Seit­dem en­ga­giert sie sich als Zeit­zeugin.

Portrait: Margot Friedländer

Margot Friedländer 

Weiterführendes

Margot Friedländer mit Malin Schwerdtfeger: „Versuche, dein Leben zu machen”. Als Jüdin versteckt in Berlin, Berlin 2008 

Margot Friedländer: Ich hatte doch noch nicht gelebt, in: Tina Hüttl/Alexander Meschnig (Hg.): Uns kriegt ihr nicht. Als Kinder versteckt – jüdische Überlebende erzählen, München 2013, S. 46-65