Margot Bendheim lebt mit ihrer Mutter Auguste und ihrem Bruder Ralph in Berlin. 1937 beginnt sie eine Lehre zur Schneiderin, die sie allerdings als Jüdin nicht abschließen kann. Später muss sie Zwangsarbeit bei einem Berliner Rüstungsbetrieb leisten.
Weil alle Auswanderungsversuche der Familie scheitern, planen sie, zu Verwandten nach Oberschlesien zu fliehen. Doch am Tag der geplanten Flucht im Januar 1943 wird Ralph Bendheim in Berlin festgenommen. Die Mutter stellt sich daraufhin ebenfalls der Polizei. Beide werden ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.
Margot Bendheim entgeht durch Zufall der Festnahme und taucht unter. Nach mehreren Quartierwechseln findet sie bei Hugo Camplair und seiner späteren Ehefrau Irmgard Roloff Unterschlupf. Im April 1944 gerät Bendheim in eine Ausweiskontrolle durch jüdische „Greifer“. Sie wird festgenommen und in ein Sammellager gebracht. Von dort aus wird sie am 16. Juni 1944 nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebt.
Nach der Befreiung heiratet sie den Überlebenden Adolf Friedländer, mit dem sie 1946 in die USA emigriert. Nach dem Tod ihres Mannes beginnt Margot Friedländer autobiografisch zu schreiben. 2010 kehrt sie nach Berlin zurück. Seitdem engagiert sie sich als Zeitzeugin.
Weiterführendes
Margot Friedländer mit Malin Schwerdtfeger: „Versuche, dein Leben zu machen”. Als Jüdin versteckt in Berlin, Berlin 2008
Margot Friedländer: Ich hatte doch noch nicht gelebt, in: Tina Hüttl/Alexander Meschnig (Hg.): Uns kriegt ihr nicht. Als Kinder versteckt – jüdische Überlebende erzählen, München 2013, S. 46-65