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Biografie

Lisa Fittko

geb. Ekstein

23. August 1909, Ungvár (Uschhorod) – 12. März 2005, Chicago, USA

Portrait: Lisa Fittko

Lisa Ekstein wird in eine jü­di­sche Fa­mi­lie in Ös­ter­reich-Un­garn ge­bo­ren und wächst in Wien auf. 1922 zieht die Fa­mi­lie nach Berlin. Lisa Ekstein wird Mitglied im So­zia­lis­ti­schen Schü­ler­bund und im Kom­mu­nis­ti­schen Jugend­verband. 1932 heiratet sie Gabriel Lewin, um die deut­sche Staats­bürger­schaft zu bekommen.

Als Freunde von ihr beim Ver­teilen von Flug­blättern fest­genommen und ver­hört werden, flieht sie 1933 nach Prag. Dort lernt sie ihren späteren Lebens­gefährten Hans Fittko kennen. Gemeinsam flüchten sie 1938 über die Schweiz nach Paris, werden jedoch im Jahr darauf in Frank­reich als „feindliche Ausländer“ interniert. Sie können ent­kommen und leben daraufhin unter falschem Namen im süd­französischen Küsten­ort Banyuls an der spanischen Grenze. Mithilfe des Emergency Rescue Committee organisieren sie die Flucht über die Pyrenäen für Menschen, die durch die deutsche Besatzung und das kollabo­rie­rende Vichy-Regime bedroht sind. 1940/41 bringen sie auf diese Weise mindestens 300 Verfolgte nach Spanien.

… wir müssen versuchen, uns gegenseitig zu retten.

Lisa Fittko, nach 1945

Als 1941 die Lage auch für sie immer bedroh­licher wird, können Lisa Lewin und Hans Fittko nach Kuba fliehen. Sie heiraten und leben seit 1948 in den USA. 

Lisa Fittko stirbt 2005 in Chicago.

Portrait: Lisa Fittko

Lisa Fittko 

Weiterführendes

Lisa Fittko: Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1940/41, München u.a. 1985

Lisa Fittko: Solidarität unerwünscht. Meine Flucht durch Europa. Erinnerungen 1933-1940, München u.a. 1992

Eva Weissweiler: Lisa Fittko. Biographie einer Fluchthelferin, Hamburg 2024