Lisa Ekstein wird in eine jüdische Familie in Österreich-Ungarn geboren und wächst in Wien auf. 1922 zieht die Familie nach Berlin. Lisa Ekstein wird Mitglied im Sozialistischen Schülerbund und im Kommunistischen Jugendverband. 1932 heiratet sie Gabriel Lewin, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen.
Als Freunde von ihr beim Verteilen von Flugblättern festgenommen und verhört werden, flieht sie 1933 nach Prag. Dort lernt sie ihren späteren Lebensgefährten Hans Fittko kennen. Gemeinsam flüchten sie 1938 über die Schweiz nach Paris, werden jedoch im Jahr darauf in Frankreich als „feindliche Ausländer“ interniert. Sie können entkommen und leben daraufhin unter falschem Namen im südfranzösischen Küstenort Banyuls an der spanischen Grenze. Mithilfe des Emergency Rescue Committee organisieren sie die Flucht über die Pyrenäen für Menschen, die durch die deutsche Besatzung und das kollaborierende Vichy-Regime bedroht sind. 1940/41 bringen sie auf diese Weise mindestens 300 Verfolgte nach Spanien.
… wir müssen versuchen, uns gegenseitig zu retten.
Lisa Fittko, nach 1945
Als 1941 die Lage auch für sie immer bedrohlicher wird, können Lisa Lewin und Hans Fittko nach Kuba fliehen. Sie heiraten und leben seit 1948 in den USA.
Lisa Fittko stirbt 2005 in Chicago.
Weiterführendes
Lisa Fittko: Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1940/41, München u.a. 1985
Lisa Fittko: Solidarität unerwünscht. Meine Flucht durch Europa. Erinnerungen 1933-1940, München u.a. 1992
Eva Weissweiler: Lisa Fittko. Biographie einer Fluchthelferin, Hamburg 2024