Geboren in Baden, zieht Käte Doell nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1877 mit ihrer Mutter nach Friedrichroda in Thüringen. Sie besucht die örtliche Schule und lässt sich zur Lehrerin ausbilden. 1898 heiratet sie Hermann Duncker und bekommt mit ihm drei Kinder: Wolfgang, Karl und Hedwig.
Als junge Frau tritt Käte Duncker in die SPD ein und übernimmt dort verschiedene Funktionen: Sie ist Vorsitzende des sozialdemokratischen Frauen- und Mädchenvereins in Leipzig, Redakteurin der Zeitschrift „Gleichheit“, politische Rednerin und enge Vertraute von Clara Zetkin.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gehört sie zu den internen Kritikerinnen und Kritikern der Parteiführung, die die Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten ablehnen. 1918 wird Käte Duncker schließlich Mitglied der KPD und sitzt von 1921 bis 1923 als Abgeordnete für die Partei im Thüringer Landtag.
Infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme geraten sie und ihr Mann, der ebenfalls in der kommunistischen Bewegung aktiv ist, zunehmend unter Druck.
Hermann Duncker wird 1933 in „Schutzhaft“ genommen. Käte Duncker betreibt ab 1935 eine Pension in Friedrichroda, die von Antifaschistinnen und Antifaschisten als heimlicher Treffpunkt genutzt wird. 1938 emigriert sie in die USA, wo ihr Sohn Karl lebt. Dieser begeht 1940 Suizid. Ihr jüngster Sohn Wolfgang lebt in der Sowjetunion. Als Anarchist wird er dort verfolgt und in einem Lager interniert.
1947 kehrt Käte Duncker mit ihrem Mann nach Deutschland zurück. Erst im November 1948 erfährt sie, dass ihr Sohn Wolfgang am 20. November 1942 im sowjetischen Lager Workuta verstorben ist.
Käte Duncker wohnt bis zu ihrem Tod 1953 in Bernau bei Berlin.
Weiterführendes
Käte Duncker: Ueber die Betheiligung des weiblichen Geschlechts an der Erwerbsthätigkeit, Hamburg 1899
Ruth Kirsch: Käte Duncker. Aus ihrem Leben, Berlin 1982
Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 (2. überarbeitete und stark erweiterte Auflage), Berlin 2008, S. 203-204
Heinz Deutschland (Hg.) unter Mitarbeit von Ruth Deutschland: Käte und Hermann Duncker. Ein Tagebuch in Briefen (1894-1953), Berlin 2016