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Biografie

Jutta Dubinsky

geb. Haberland

20. September 1917, Berlin – 11. November 1985, Berlin (DDR)

Portrait: Jutta Dubinsky

Jutta Haberland wird in Berlin-Neukölln ge­boren. Zwischen 1921 und 1925 lebt sie mit ihren Eltern in Brasilien, wo sie eine deut­sche Schule be­sucht. Zurück in Berlin, schließt sie dort ihre Schul­ausbil­dung ab. 1933 geht sie für einige Mona­te nach Paris, um Fran­zö­sisch zu lernen. Nach ihrer Rück­kehr ar­beitet Jutta Haberland in ver­schie­de­nen Berliner Be­trieben als Stenoty­pistin.

Schon als Schülern ist sie politisch aktiv. Sie ist Mit­glied im Sozia­listischen Schüler­bund, dem Jung Spartakus-Bund (JSB) und im Kom­munis­tischen Jugend­verband Deutsch­lands (KJVD). 

Nachdem die KPD 1933 von den National­sozia­listen ver­boten und zer­schla­gen wird, beteiligt sie sich aktiv am Wider­stand gegen das neue Regime. Sie ist mit Erika Gräfin von Brockdorff be­freun­det und kommt auf diese Weise in Kontakt mit der Wider­stands­grup­pe Rote Kapelle. Jutta Haberland führt Schreib­arbeiten für die Grup­pe aus und nimmt an heim­lichen Treffen teil, auf denen die poli­ti­sche Lage dis­ku­tiert wird. 

1938 heira­tet sie Viktor Dubinsky, der ebenfalls im Wider­stand aktiv ist. Die Ehe wird 1941 wieder ge­schieden. Jutta Dubinsky wird am 23. Oktober 1942 fest­genom­men und ge­mein­sam mit anderen Per­so­nen der Roten Kapelle ange­klagt. Am 21. August 1943 verurteilt sie der „Volks­gerichtshof“ zu acht Jah­ren Zucht­haus.

Nach Kriegs­ende nimmt Jutta Dubinsky ein Stu­dium auf, das sie 1950 mit dem Staats­examen als Diplom-Volks­wirtin ab­schlie­ßen kann. Sie heiratet in zweiter Ehe Bruno Warnke. Sie tritt in die SED ein, wird aber im Zu­sam­men­hang mit einem Partei­ver­fahren gegen ihren Mann 1953 zeit­weise aus der Partei aus­ge­schlossen, 1956 je­doch wieder re­ha­bilitiert. 

Weiterführendes

Hans Coppi/Jürgen Danyel/Johannes Tuchel (Hg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994