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Biografie

Eva-Maria Buch

31. Januar 1921, Berlin – 5. August 1943, Berlin-Plötzensee

Portrait: Eva-Maria Buch

Eva-Maria Buch wächst in einem katho­lisch­en Eltern­haus auf. Sie besucht die von Or­dens­schwestern geleitete Schule der Ur­sulinen in Berlin-Kreuz­berg. An­schließend stu­diert sie Sprach- und Dol­met­scher­wesen an der Aus­lands­hoch­schule der Berliner Uni­ver­si­tät und an der neu­ge­bildeten „Aus­lands­wissen­schaftlichen Fa­kul­tät“. Neben­bei ar­bei­tet sie als Dol­met­sche­rin und Sprach­lehrer­in. 

Ab 1940 ist Eva-Maria Buch ver­tretungs­weise in einem Buch­anti­qua­ri­at in der Mohren­straße in Berlin-Mitte tätig. Dort lernt sie Wilhelm Guddorf kennen, mit dem sie sich an­freun­det. Wilhelm Guddorf ist im Wider­stands­netz­werk Rote Kapelle aktiv, in dem sich bald auch Eva-Maria Buch en­ga­giert. 

Sie über­setzt franzö­sische Bei­träge für die Zeit­schrift „Die innere Front”, die an Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­ter verteilt wird.

Als sie am 11. Oktober 1942 fest­ge­nommen wird, gelingt es ihr noch, Wilhelm Guddorf zu warnen. Gemein­sam mit anderen Mit­glie­dern der Roten Kapelle wird Eva-Maria Buch im Februar 1943 vom „Reichs­kriegs­gericht“ wegen „Vor­berei­tung von Hoch­verrat“ und „Feind­begüns­tigung“ zum Tode verurteilt. 

Sie wird am 5. August 1943 im Alter von 22 Jah­ren im Straf­gefäng­nis in Berlin-Plötzen­see ermordet. 

Heute er­innert ein Gedenk­stein im Hof der Hum­boldt-Uni­versi­tät in Berlin-Mitte an Eva-Maria Buch.

Portrait: Eva-Maria Buch

Eva-Maria Buch 

Weiterführendes

Regina Griebel/Marlies Coburger/Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation. Halle/Saale 1992, S. 194-195 

Kurt Schilde (Hg.): Eva-Maria Buch und die „Rote Kapelle”. Erinnerungen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus (2., überarbeitete Auflage), Berlin 1993 

Kurt Schilde: Eva-Maria Buch. Biographische Skizze eines kurzen Lebens, in: Hans Coppi/Jürgen Danyel/Johannes Tuchel (Hg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994, S. 204-212

Johannes Tuchel: „... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.” Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022