Eva-Maria Buch wächst in einem katholischen Elternhaus auf. Sie besucht die von Ordensschwestern geleitete Schule der Ursulinen in Berlin-Kreuzberg. Anschließend studiert sie Sprach- und Dolmetscherwesen an der Auslandshochschule der Berliner Universität und an der neugebildeten „Auslandswissenschaftlichen Fakultät“. Nebenbei arbeitet sie als Dolmetscherin und Sprachlehrerin.
Ab 1940 ist Eva-Maria Buch vertretungsweise in einem Buchantiquariat in der Mohrenstraße in Berlin-Mitte tätig. Dort lernt sie Wilhelm Guddorf kennen, mit dem sie sich anfreundet. Wilhelm Guddorf ist im Widerstandsnetzwerk Rote Kapelle aktiv, in dem sich bald auch Eva-Maria Buch engagiert.
Sie übersetzt französische Beiträge für die Zeitschrift „Die innere Front”, die an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter verteilt wird.
Als sie am 11. Oktober 1942 festgenommen wird, gelingt es ihr noch, Wilhelm Guddorf zu warnen. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Roten Kapelle wird Eva-Maria Buch im Februar 1943 vom „Reichskriegsgericht“ wegen „Vorbereitung von Hochverrat“ und „Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt.
Sie wird am 5. August 1943 im Alter von 22 Jahren im Strafgefängnis in Berlin-Plötzensee ermordet.
Heute erinnert ein Gedenkstein im Hof der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte an Eva-Maria Buch.
Weiterführendes
Regina Griebel/Marlies Coburger/Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation. Halle/Saale 1992, S. 194-195
Kurt Schilde (Hg.): Eva-Maria Buch und die „Rote Kapelle”. Erinnerungen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus (2., überarbeitete Auflage), Berlin 1993
Kurt Schilde: Eva-Maria Buch. Biographische Skizze eines kurzen Lebens, in: Hans Coppi/Jürgen Danyel/Johannes Tuchel (Hg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994, S. 204-212
Johannes Tuchel: „... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.” Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022