Auguste Breitzke wächst in einer sozialdemokratisch geprägten Familie in Hannover-Badenstedt auf. Um etwas zum Familieneinkommen beizusteuern, beginnt sie bereits als Jugendliche zu arbeiten. Sie ist in der Landwirtschaft, im Haushalt und als Arbeiterin in der Industrie tätig. Mit 18 Jahren tritt sie der SPD und ein Jahr später dem Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) bei. 1931 gehört sie dem Bezirksvorstand der „Roten Falken“ in Hannover an.
Ab 1932 pflegt Auguste Breitzke Kontakt zu führenden Mitgliedern der im norddeutschen Raum bedeutenden „Sozialistischen Front“. Sie arbeitet nach der nationalsozialistischen Machtübernahme eng mit ihrem späteren Verlobten Franz Nause zusammen, hilft ihm bei der Herstellung der „Sozialistischen Blätter“ und liefert Pakete mit Flugblättern und Schriften aus.
Auf Vorschlag von Auguste Breitzke werden ab 1934 die „Sozialistischen Blätter“ in der Wohnung ihrer Mutter hergestellt.
Nach der Festnahme von Franz Nause im Juni 1936 übernimmt Auguste Breitzke zusammen mit einer Freundin in deren Wohnung die weitere Herstellung der beiden letzten Nummern der „Sozialistischen Blätter“.Aus Furcht vor Entdeckung zerstören beide Frauen im August 1936 den Abzugsapparat und werfen die Einzelteile in die Leine.
Mit Fräulein S. habe ich mich zweimal an der Herstellung der „soz. Blätter” beteiligt. Das dazu nötige Papier (2000 Blatt) besorgte ich.
Auguste Breitzke, Vernehmung, 16. September 1936
Im September 1936 kommt es zur Festnahme von Auguste Breitzke. Wenig später wird sie zusammen mit anderen Mitgliedern der „Sozialistischen Front“ Hannover wegen Beihilfe zur „Vorbereitung zum Hochverrat“ vom „Volksgerichtshof“ in Berlin angeklagt und am 23. September 1937 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Ihre Haftzeit muss Auguste Breitzke im Zuchthaus Lübeck-Lauerhof verbringen.
Sie überlebt und setzt ihr politisches Engagement fort, 1946 tritt sie der SPD bei.
An Auguste „Gustl“ Breitzke wird heute am Mahnmal für das Gerichtsgefängnis in Hannover erinnert. Ein Weg ist nach ihr benannt.