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Biografie

Auguste Breitzke

21. März 1908, Badenstedt – 28. November 1982, Hannover

Portrait: Auguste Breitzke

Auguste Breitzke wächst in einer sozial­demo­kra­tisch geprägten Familie in Hannover-Baden­stedt auf. Um etwas zum Familien­einkommen beizusteuern, beginnt sie bereits als Jugend­liche zu arbeiten. Sie ist in der Land­wirtschaft, im Haus­halt und als Ar­bei­te­rin in der In­dus­trie tätig. Mit 18 Jahren tritt sie der SPD und ein Jahr später dem Deut­schen Metall­arbeiter­verband (DMV) bei. 1931 gehört sie dem Bezirks­vor­stand der „Roten Fal­ken“ in Hannover an.

Ab 1932 pflegt Auguste Breitzke Kon­takt zu führenden Mit­glie­dern der im nord­deut­schen Raum be­deu­ten­den „So­zia­lis­ti­schen Front“. Sie arbeitet nach der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­über­nahme eng mit ihrem späteren Ver­lob­ten Franz Nause zu­sam­men, hilft ihm bei der Her­stellung der „Sozialis­ti­schen Blätter“ und liefert Pa­ke­te mit Flug­blät­tern und Schriften aus. 

Auf Vor­schlag von Auguste Breitzke werden ab 1934 die „So­zia­lis­tischen Blätter“ in der Wohnung ihrer Mutter her­gestellt.

Nach der Fest­nahme von Franz Nause im Juni 1936 über­nimmt Auguste Breitzke zu­sam­men mit einer Freundin in deren Wohn­ung die weitere Her­stel­lung der beiden letzten Nummern der „Sozialis­ti­schen Blätter“.Aus Furcht vor Ent­deckung zer­stö­ren beide Frauen im August 1936 den Abzugs­apparat und werfen die Einzel­teile in die Leine.

Mit Fräulein S. habe ich mich zweimal an der Herstellung der „soz. Blätter” beteiligt. Das dazu nötige Papier (2000 Blatt) besorgte ich. 

Auguste Breitzke, Vernehmung, 16. September 1936

Im Sep­tem­ber 1936 kommt es zur Fest­nahme von Auguste Breitzke. Wenig später wird sie zu­sam­men mit anderen Mit­glie­dern der „So­zia­lis­ti­schen Front“ Hannover wegen Bei­hilfe zur „Vor­be­rei­tung zum Hoch­verrat“ vom „Volks­gerichts­hof“ in Berlin an­ge­klagt und am 23. Sep­tem­ber 1937 zu zwei Jahren Zucht­haus ver­ur­teilt. Ihre Haft­zeit muss Auguste Breitzke im Zucht­haus Lübeck-Lauer­hof ver­bringen. 

Sie über­lebt und setzt ihr politisches En­ga­ge­ment fort, 1946 tritt sie der SPD bei.

An Auguste „Gustl“ Breitzke wird heute am Mahn­mal für das Gerichts­gefängnis in Hannover er­in­nert. Ein Weg ist nach ihr benannt.

Portrait: Auguste Breitzke

Auguste Breitzke