Gerda Schmeer wächst in Berlin auf und arbeitet nach der Volksschule als Näherin.
Von 1930 bis 1937 ist sie verheiratet. Aus der Ehe gehen drei Söhne hervor, die nach der Trennung von ihrem Mann bei Gerda Boenke in Berlin-Friedrichshain aufwachsen. Ab 1938 arbeitet sie in der Werkzeugmaschinenfabrik Gustav Kärger in Berlin-Mitte. Sie gehört dort einer illegalen Betriebszelle der KPD an, übernimmt Kurierdienste und verteilt Flugblätter.
Weil sie auf der Arbeit ihre Abneigung gegen die Regierung offen kundtut, wird gegen sie im Herbst 1943 ein Verfahren wegen „staatsfeindlicher Äußerungen” eingeleitet. Gerda Boenke bestreitet die Äußerungen und wird letztlich „staatspolizeilich energisch verwarnt”.
Am Tag nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 äußert sie gegenüber Arbeitskolleginnen ihr Bedauern über das misslungene Attentat auf Hitler.
Schade, dass sie den Hund nicht erwischt haben, dann wäre der Krieg wenigstens aus … Zwei Mal ist es jetzt daneben gegangen, das dritte Mal wird es ja klappen!
Gerda Boenke am 21. Juli 1944 zu einer Kollegin
Nach einer Denunziation wird sie am 4. August 1944 festgenommen. Der „Volksgerichtshof” verurteilt sie am 25. Oktober 1944 wegen „Landesverrats und Wehrkraftzersetzung” zum Tode. Gerda Boenke wird am 10. November 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Heute tragen in Berlin-Pankow sowie in Görlitz zwei Straßen Gerda Boenkes Namen. In Berlin-Friedrichshain erinnert seit 1975 eine Gedenkstele an sie und weitere Widerstandskämpfer.