Margarete Blank wird in eine gutsituierte deutsch-baltische Familie hineingeboren. Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges verlässt sie ihre Heimatstadt aufgrund von politischen Unruhen und zieht mit ihrem Vater und den Geschwistern nach Deutschland. Sie studiert in Leipzig Medizin und erhält 1924 die deutsche Staatsbürgerschaft. Ende der 1920er Jahre zieht Margarete Blank mit ihrer Schwester Eleonore nach Panitzsch. Hier wird sie 1930 die erste zugelassene Kassenärztin des Ortes.
Nach 1933 gerät sie in Konflikt mit den Nationalsozialisten vor Ort. Unter dem Verdacht, dass sie jüdischer Herkunft sei, wird Margarete Blank zeitweilig die Approbation entzogen. Nach Einlegen eines Widerspruchs kann sie ihre Praxis jedoch weiter betreiben. Sie tritt nicht dem NS-Ärztebund oder der NSDAP bei und grüßt in ihrer Praxis und der Öffentlichkeit konsequent nicht mit „Heil Hitler“.
1938 wird sie vom Bürgermeister der Gemeinde als „politisch unzuverlässig“ denunziert. Als sie Ende Januar 1944 in ihrer Praxis die Kinder einer Frau, deren Mann als Soldat an der Front steht, behandelt, kommt es erneut zum Konflikt. Margarete Blank kritisiert die antisowjetische Propaganda und erklärt einen deutschen Sieg im Zweiten Weltkrieg für unerreichbar. Im Juli 1944 zeigt der Ehemann ihrer Patientin Margarete Blank bei der Gestapo an.
Am 14. Juli 1944 wird die Ärztin festgenommen und anschließend in Leipzig und Dresden inhaftiert. Der „Volksgerichtshof“ verurteilt sie am 15. Dezember 1944 wegen regimekritischen Äußerungen zum Tode. Margarete Blank wird am 8. Februar 1945 im Hof des Landgerichtsgebäudes am Münchener Platz in Dresden ermordet.
Seit 1975 befindet am Ort ihres ehemaligen Wohnhauses in Panitzsch eine Gedenkstätte, die an ihr Leben erinnert.
Weiterführendes
Birgit Sack: Dr. Margarete Blank (1901-1945). Justizmord und Erinnerungspolitik, Dresden 2000
Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte Panitzsch e. V.: http://margarete-blank-gedenkstaette.com