Luise Bittner lernt Pinselmacherin und ist schon als junge Frau politisch aktiv. 1924 tritt sie in die SPD ein und wechselt 1931/32 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Luise Bittner wird von der SAP als Kandidatin für die Gemeindeverordnetenwahl am 13. November 1932 in Schönheide im Erzgebirge vorgeschlagen, jedoch nicht gewählt. Bis 1935 arbeitet sie für die Continental-Versandzentrale in Zwickau und muss zusätzlich Arbeitslosenhilfe beziehen.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme beteiligt sich Luise Bittner an der Widerstandsarbeit der nun verbotenen SAP in Zwickau und Umgebung. Sie gibt als Kurierin verbotene Zeitschriften der sozialistischen Bewegung weiter.
Im April 1935 führt die Gestapo eine Hausdurchsuchung bei Luise Bittner in Schönheide durch und beschlagnahmt Schriften der SAP, darunter „Die Gewerkschaftsfrage und unsere Aufgabe“. Sie wird festgenommen und gemeinsam mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern vor dem „Volksgerichtshof“ angeklagt.
Während des Gerichtsverfahrens bekennt sie sich klar zu den politischen Ziel des SAP und befürwortet einen Generalstreik gegen das nationalsozialistische Regime. Luise Bittner wird vor Gericht als „Mitläuferin“ im November 1935 zu zwei Jahren Zuchthausstrafe verurteilt, die sie bis April 1937 im Zuchthaus Waldheim verbüßen muss.