Gertrud Baumgartner kommt 1920 in Mannheim-Neckarau als Tochter eines städtischen Angestellten zur Welt und wächst mit zwei jüngeren Brüdern in Karlsruhe auf.
Nach der Volksschule absolviert sie eine Lehre als Fotolaborantin und arbeitet anschließend in verschiedenen Karlsruher Fotohäusern. Sie gehört zeitweise dem Bund Deutscher Mädel an und ist von Januar bis Juli 1938 im Reichsarbeitsdienst eingesetzt.
Im September 1941 lernt sie in Lörrach den Kaufmann Christian Marställer kennen, den sie in der Folgezeit in seiner Tätigkeit für den britischen Geheimdienst unterstützt. In zwei Briefen erstatten sie Bericht über die Rüstungsproduktion, Rüstungs- und Truppentransporte sowie über Stimmungen innerhalb der Bevölkerung. Die Informationen hat Gertrud Baumgartner zuvor in Gesprächen mit Wehrmachtsangehörigen zusammengetragen.
Wegen dieser Handlungen im September 1941 festgenommen, verurteilt der 4. Senat des „Volksgerichtshofs” Gertrud Baumgartner und Christian Marställer am 4. Februar 1943 wegen Spionage zum Tode.
Gertrud Baumgartner wird 22-jährig am 15. April 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.