Charlotte Schwarz wächst in Berlin auf und arbeitet bei der sowjetischen Handelsvertretung. 1914 heiratet sie den Studienrat Erwin Ruge, ihre beiden Kinder Walter und Wolfgang werden 1915 und 1917 geboren. 1929 lässt sich das Paar scheiden. Charlotte Ruge lebt fortan mit ihrem späteren Ehemann Hans Baumgarten zusammen.
Sie ist seit 1927 aktives KPD-Mitglied in Berlin-Neukölln. Als in diesem Stadtteil 1931 während einer Demonstration der KPD vor einem SA-Lokal der dortige Wirt getötet wird, werden ab dem folgenden Jahr zahlreiche Kommunisten und Kommunistinnen aus Berlin-Neukölln angeklagt.
Da auch Charlotte Ruge eine Festnahme droht, flieht sie Ende 1933 mit Hans Baumgarten in die Sowjetunion. Ihre beiden Söhne, ebenfalls in der KPD aktiv, wandern zeitgleich mit ihnen aus. In Moskau arbeitet Charlotte Baumgarten mehrere Jahre als Dolmetscherin für den Nachrichtendienst der Kommunistischen Internationale (Komintern).
Um 1937 reist sie mit Hans Baumgarten nach Frankreich aus, wo beide in der Emigrantengruppe der KPD aktiv sind. Wie viele Emigrantinnen und Emigranten werden sie im September 1939 nach Kriegsbeginn in Frankreich interniert.
Nach ihrer Freilassung gehen Charlotte und Hans Baumgarten Ende 1941 nach Mexiko. Dort engagieren sie sich in der von Exilantinnen und Exilanten gegründeten Bewegung „Freies Deutschland”. Charlotte Baumgarten verdient ihren Lebensunterhalt als Chefredakteurin einer deutschsprachigen Zeitung.
Erst einige Jahre nach Kriegsende kehren Charlotte und Hans Baumgarten nach Deutschland zurück. Charlotte Baumgarten tritt in die SED ein und leitet bis 1960 das Institut für Literatur und Sprachen an der Akademie für Staat und Recht in Potsdam-Babelsberg.