zu den Biografien

Biografie

Charlotte Baumgarten

geb. Schwarz

7. Oktober 1895, Berlin – 27. Dezember 1986, Potsdam

Portrait: Charlotte Baumgarten

Charlotte Schwarz wächst in Berlin auf und ar­beitet bei der so­wjet­ischen Handels­ver­tretung. 1914 heiratet sie den Studien­rat Erwin Ruge, ihre beiden Kinder Walter und Wolfgang werden 1915 und 1917 geboren. 1929 lässt sich das Paar scheiden. Charlotte Ruge lebt fort­an mit ihrem späteren Ehe­mann Hans Baumgarten zu­sammen. 

Sie ist seit 1927 aktives KPD-Mitglied in Berlin-Neukölln. Als in diesem Stadt­teil 1931 während einer De­mons­tration der KPD vor einem SA-Lokal der dortige Wirt ge­tötet wird, werden ab dem fol­gen­den Jahr zahl­reiche Kom­munis­ten und Kom­munistinnen aus Berlin-Neukölln an­ge­klagt. 

Da auch Charlotte Ruge eine Fest­nahme droht, flieht sie Ende 1933 mit Hans Baumgarten in die So­wjet­uni­on. Ihre beiden Söhne, eben­falls in der KPD aktiv, wandern zeit­gleich mit ihnen aus. In Moskau ar­beitet Charlotte Baumgarten meh­re­re Jahre als Dol­met­scher­in für den Nach­richten­dienst der Kom­munis­tischen Inter­nationale (Komintern). 

Um 1937 reist sie mit Hans Baumgarten nach Frank­reich aus, wo beide in der Emi­granten­gruppe der KPD aktiv sind. Wie viele Emi­grantinnen und Emi­granten werden sie im Sep­tem­ber 1939 nach Kriegs­beginn in Frank­reich inter­niert. 

Nach ihrer Frei­lassung gehen Charlotte und Hans Baum­garten Ende 1941 nach Mexiko. Dort en­ga­gie­ren sie sich in der von Exilantinnen und Exilant­en gegründeten Be­we­gung „Freies Deutsch­land”. Charlotte Baumgarten ver­dient ihren Lebens­unter­halt als Chef­redakteur­in einer deutsch­sprachigen Zei­tung.

Erst eini­ge Jahre nach Kriegs­ende kehren Charlotte und Hans Baumgarten nach Deutsch­land zu­rück. Charlotte Baumgarten tritt in die SED ein und leitet bis 1960 das Ins­titut für Litera­tur und Sprachen an der Aka­demie für Staat und Recht in Potsdam-Babelsberg. 

Portrait: Charlotte Baumgarten

Charlotte Baumgarten