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Biografie

Hannah Arendt

14. Oktober 1906, Hannover – 4. Dezember 1975, New York

Portrait: Hannah Arendt

Hannah Arendt wird 1906 in Linden bei Hannover geboren, wächst aber in Königs­berg auf. Ab 1924 studiert sie an den Uni­ver­si­täten von Marburg, Freiburg und Heidelberg Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie. 1928 schließt sie ihr Studium mit einer Pro­mo­tion bei Karl Jaspers ab und zieht nach Berlin. 

Obwohl Hannah Arendt als Jüdin selbst be­son­ders gefähr­det ist, hilft sie angesichts des un­mittel­bar ein­setzenden Terrors Flücht­lingen und Ver­folgten und unter­stützt die deutsche zionistische Orga­nisation. 

Im Juli 1933 wird sie von der Gestapo fest­genom­men. Nach ihrer Frei­las­sung ver­lässt sie Deutschland und flieht über Prag, Genua und Genf nach Paris. Dort schließt sich Hannah Arendt der World Zionist Organization an. Sie engagiert sich als General­sekre­tärin der Jugend-Alijah in Frank­reich für jüdische Kinder, die nach Paläs­tina emi­grier­en wollen. 

1940 heiratet sie den Journalisten und Kommunis­ten Heinrich Blücher, der seit 1934 im Exil lebt. 

Wie viele andere Deutsche in Frank­reich wird Hannah Arendt nach Kriegs­be­ginn für mehrere Wochen im Inter­nie­rungs­lager Gurs fest­ge­halten. Wieder in Freiheit, kann sie im Mai 1941 gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Mutter in die USA aus­reisen. Sie lebt fortan in New York und schreibt regel­mäßig Kolumnen für die deutsch-jüdische Emigran­ten-Zeitung „Aufbau“. 

Der Antisemitismus, der Imperialismus, der Totalitarismus – der eine nach dem anderen, einer brutaler als der andere – haben gezeigt, daß die menschliche Würde eine neue Garantie braucht.

Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, 1951

Ab 1945 arbeitet Hannah Arendt an ihrem Werk „Elemente und Ur­sprün­ge totaler Herr­schaft”, das nach dem Er­scheinen im Jahr 1951 große Reso­nanz erfährt. Die politische Philo­sophin bleibt in den USA und lehrt als Pro­fes­sorin an ver­schiedenen Universi­täten. 

1961 nimmt sie am Prozess gegen Adolf Eich­mann in Jerusalem teil und publiziert ihre Beo­bach­tun­gen zwei Jahre später in dem Buch „Eichmann in Jerusalem. Die Banalität des Bösen”. 

Bis zu ihrem Tod im Dezember 1975 beschäftigt sich Hannah Arendt mit den Grundfragen der persönlichen Ver­ant­wortung politischen Han­delns im totalitären Staat.

Portrait: Hannah Arendt

Hannah Arendt 

Weiterführendes

Elisabeth Young-Bruehl: Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit, Frankfurt am Main 1986 

Hauke Brunkhorst: Hannah Arendt, München 1999