Amanda Schäfer wird 1910 in Mannheim-Feudenheim geboren. Sie wächst in einfachen Verhältnissen auf und erlernt den Beruf einer Kontoristin und Stenotypistin. Amanda Schäfer begeistert sich früh für kommunistische und anarchistische Ideen.
1932 heiratet sie den Anarchisten Karl Schild. Er gehört seit 1928 der syndikalistischen Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) an. 1933 wird Karl Schild das erste Mal verhaftet. Aufgrund ihrer bei den Behörden bekannten politischen Einstellung findet Amanda Schild ab diesem Zeitpunkt keine Anstellung mehr.
Im Herbst 1933 nehmen Amanda und Karl Schild an einem geheimen Treffen von Anarchistinnen und Anarchisten in der südhessischen Bergstraße im Schloss Auerbach teil. In den oberhalb von Bensheim-Auerbach gelegenen Ruinen treffen sie sich mit Gleichgesinnten aus ganz Hessen, um organisatorische Fragen der illegalen Arbeit zu klären.
1934 wirkt der Mechaniker Karl Schild an der Herstellung der anarchistischen Zeitung „Das Fanal“ mit. In der Zeitung werden politische Themen der Zeit angesprochen und über die Verfolgung von berichtet. Amanda Schild ist für die Verteilung der Zeitung im Raum Mannheim zuständig.
1935 wird sie in Mannheim in „Schutzhaft“ genommen und im dortigen Polizeigefängnis eingesperrt. Auch ihr Mann kommt in Haft und wird 1936 vom „Volksgerichtshof“ wegen seiner Widerstandshandlungen zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Beide bleiben auch nach der Entlassung unter Polizeibeobachtung.
Nach Kriegsende engagiert sich Amanda Schild in der Föderation Freiheitlicher Sozialisten (FFS), einer 1947 neu gegründeten anarchistischen Organisation.