Liesbeth Mense absolviert nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Schneiderin und arbeitet anschließend in verschiedenen Firmen. In ihrer Freizeit ist sie in einem Arbeitersportverein aktiv. Im Oktober 1933 heiratet sie den Schriftsetzer und Kommunisten Karl Wilhelm Rose und wird 1934 Mutter einer Tochter.
Nach der Scheidung von ihrem Mann im Jahr 1940 beginnt Liesbeth Rose eine Beziehung mit dem ehemaligen KPD-Mitglied Max Kristeller und engagiert sich mit ihm im Widerstand gegen das NS-Regime. Ihre Wohnung wird zum Treffpunkt eines Freundeskreises, in dem ausländische Sender gehört und politische Fragen diskutiert werden.
Im Dezember 1942 wird bei einem Treffen der Brief eines befreundeten Frontsoldaten verlesen. In einem Antwortschreiben drückt der Kreis in verschlüsselten Formulierungen die Hoffnung auf eine baldige Niederlage Deutschlands und ein Ende des NS-Regimes aus. Da an dem Treffen ein Gestapo-Spitzel teilnimmt, werden alle Teilnehmenden kurz darauf festgenommen.
Liesbeth Rose wird am 5. Januar 1945 vom „Volksgerichtshof” wegen „Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Im Urteil heißt es, Rose habe „kommunistische Propaganda getrieben und insbesondere junge Wehrmachtsangehörige mit diesem Gift verseucht.”
Liesbeth Rose wird am 2. Februar 1945 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Heute erinnert in Hamburg-Neuallermöhe der Liesbeth-Rose-Stieg an sie.
Weiterführendes
Niemand und nichts wird vergessen. Biogramme und Briefe Hamburger Widerstandskämpfer 1933-1945. Eine Ehrenhain-Dokumentation in Text und Bild, hrsg. von der VVN, Bund der Antifaschisten e.V. Hamburg, Hamburg 2005, S. 57