Luise „Lissy“ Rieke wird 1913 in eine Arbeiterfamilie hineingeboren. Mit 16 Jahren schließt sie sich dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) an.
Wie viele andere Kommunistinnen und Kommunisten flieht Luise Rieke schon 1933 in die benachbarten Niederlande, um von dort aus ihre politische Arbeit gegen die Nationalsozialisten fortzusetzen. Sie verkauft Postkarten mit dem Bild von Ernst Thälmann zugunsten der Emigrantenhilfe und arbeitet ab 1939 eng mit den KPD-Funktionären Wilhelm Knöchel und Willi Seng zusammen.
1941 kehrt sie nach Deutschland zurück, um dort den kommunistischen Widerstand zu unterstützen. Sie lebt bei einer Familie in Duisburg und nutzt die Wohnung als Briefanlaufstelle für das KPD-Netzwerk. In einem Koffer mit doppeltem Boden, der von niederländischen Rheinschiffern nach Duisburg transportiert wird, schmuggelt Luise Rieke immer wieder kommunistische Schriften nach Deutschland und gibt Flugblätter an andere weiter. Ein Flugblatt an die Bürgerinnen und Bürger von Duisburg verfasst sie selbst.
Durch regelmäßige Besuche in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets und den Niederlanden hält sie zudem die Verbindungen zwischen einzelnen Widerstandsgruppen aufrecht. Nach der Rückkehr von einer dieser Kurierfahrten wird Luise Rieke am 19. Januar 1943 in Duisburg durch die Gestapo festgenommen und inhaftiert. Sie erleidet bei den Verhören in Düsseldorf-Derendorf schwere Misshandlungen und muss die Einzelhaft ertragen.
Am 17. August 1944 wird Luise Rieke vom „Volksgerichtshof“ in Bielefeld wegen „Hochverrats“ und „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am 5. Januar 1945 in Dortmund ermordet. Ihren Eltern wird verboten, eine Todesanzeige für die hingerichtete Tochter zu veröffentlichen.
Zwei Stolpersteine in Osnabrück und Duisburg erinnern heute an Luise Rieke, in Osnabrück wurde eine Straße nach ihr benannt.