Biografie
Charlotte Garske
geb. Schaepe
4. Dezember 1906, Berlin – 16. Dezember 1943, Berlin-Plötzensee
Charlotte Schaepe wächst in ihrer Geburtsstadt Berlin auf. Nach dem Abschluss der Schule absolviert sie eine kaufmännische Lehre und arbeitet in den folgenden Jahren zumeist als Kontoristin, zwischenzeitlich als Arbeiterin. 1926 heiratet sie, trägt den Nachnamen Fischer und bekommt einen Sohn. Die Ehe wird 1930 geschieden.
1933 heiratet sie in zweiter Ehe den Bauhilfsarbeiter Erich Garske, der wie sie Mitglied der Kommunistischen Partei (KPD) ist. Das Paar lebt in Berlin-Mitte und wird nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Widerstand aktiv. In ihrer Wohnung beherbergen sie Funktionäre des Zentralkomitees der KPD, die illegal nach Deutschland einreisen. Zu diesen gehört auch Wilhelm Knöchel, den sie bei der Herstellung der verbotenen Zeitschrift „Der Friedenskämpfer” unterstützen.
Charlotte Garkse ist darüber hinaus als Kurierin aktiv, so reist sie nach Wuppertal, wo sie anderen KPD-Mitgliedern verbotene Schriften überbringt. In Berlin organisiert sie außerdem Treffen mit Wilhelm Knöchel. Am 17. Februar 1943 wird Charlotte Garske festgenommen und gemeinsam mit ihrem Mann am 9. November 1943 vom „Volksgerichtshof” wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Charlotte Garske wird am 16. Dezember 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil ermordet, drei Tage nach der Hinrichtung ihres Mannes in Brandenburg-Görden.
Überlebende KPD-Mitglieder, mit denen das Ehepaar befreundet war, errichten bereits 1944 am Springsee in Brandenburg, wo die Garskes regelmäßig zelteten, einen Gedenkstein für die Ermordeten. Dieser wird nach Kriegsende mit dem Emblem der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) versehen und erinnert noch heute an Charlotte und Erich Garske.
Weiterführendes
Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 (2. überarbeitete und stark erweiterte Auflage), Berlin 2008, S. 284