Cato Bontjes van Beek wird 1920 als Tochter der Tänzerin und Malerin Olga Breiling und des niederländischen Keramikers Jan Bontjes van Beek in Bremen geboren. Sie verlebt ihre Kindheit in Fischerhude, wo ihr Vater ein Atelier betreibt.
Von 1931 bis 1933 lebt Cato Bontjes van Beek bei Verwandten in den Niederlanden und geht in Amsterdam auf die deutsche Schule. Nach ihrer Rückkehr nach Fischerhude macht sie 1935 ihren Schulabschluss, absolviert ein Pflichtjahr und lebt danach für acht Monate in England. Während ihres Aufenthalts in England erlernt sie die Sprache und macht einen Segelflugschein.
1933 wusste man, daß ein neuer Krieg kommen würde. Er ist nun da. Wie lange er dauern wird, weiß niemand. Alle guten Kräfte und Instinkte werden wieder verlorengehen. Alle bösen Kräfte und Instinkte werden wieder aufkommen.
Cato Bontjes van Beek, 24. Oktober 1939
Zurück in Deutschland absolviert sie 1937/38 in Berlin eine bürotechnische Ausbildung und arbeitet im Anschluss als Büroangestellte in Bremen. Im Herbst 1939 zieht Cato Bontjes van Beek zurück nach Berlin, wo ihr Vater inzwischen ein Atelier aufgebaut hat und macht dort eine Ausbildung zur Keramikerin. Sie lebt mit ihrer Schwester Mietje zusammen.
Ab Herbst 1940 helfen Cato und Mietje Bontjes van Beek französischen Kriegsgefangenen und verfolgten Jüdinnen und Juden. Ein Jahr später kommt Cato Bontjes van Beek in Berlin über ihren Freund Heinz Strelow in Kontakt mit Libertas und Harro Schulze-Boysen von der Widerstandsorganisation Rote Kapelle. Cato Bontjes van Beek beteiligt sich an der Herstellung und Verteilung von Flugschriften der Roten Kapelle.
Nach der Aufdeckung des Widerstandsnetzwerkes wird sie am 20. September 1942 festgenommen und im Frauengefängnis in der Barnimstraße in Berlin inhaftiert. Das Reichskriegsgericht verurteilt sie am 18. Januar 1943 wegen „Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat“ und „Feindbegünstigung” zum Tode.
Cato Bontjes van Beek wird am 5. August 1943 in der Hinrichtungsstätte in Berlin-Plötzensee ermordet.
Weiterführendes
Regina Griebel: Die weibliche Seite des Widerstands: Cato Bontjes van Beek, in: Kurt Schilde (Hg.): Eva-Maria Buch und die „Rote Kapelle”. Erinnerungen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1992, S. 128-134
Regina Griebel: Cato Bontjes van Beek, in: Hans Coppi/Jürgen Danyel/Johannes Tuchel (Hg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994, S. 277-282
Hermann Vinke (Hg.): Cato Bontjes van Beek: Leben will ich, leben, leben. Die junge Frau, die gegen die Nazis kämpfte und ihr Leben ließ, München 2020
Hermann Vinke: Cato Bontjes van Beek. Ein Portrait, Fischerhude 2021
Johannes Tuchel: „... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.” Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022